Wie ich wurde, was ich bin, Schamanismus veränderte mein Leben.
Gabys Weg mit Schamanismus

Wie ich wurde, was ich bin: Wie Schamanismus mein Leben veränderte.

Gabys Weg mit Schamanismus
Gaby ganz persönlich.

Als Kind wollte ich immer Krankenschwester werden. Meine Eltern haben mich unterstützt und mich ermuntert. Wenn ich das wollte, war es gut. Doch alles kam anders. Mein Weg brachte mir manche Herausforderung und einige Umwege, bis ich das fand, was ich mit Leidenschaft bis heute mache. Ich unterstütze Frauen mit schamanischen Ritualen auf ihrem Weg. Wie das kam, liest du hier.

  1. 1969: Im September erblickte ich das Licht der Welt. Ich war das erste Kind meiner Eltern und habe lange auf mich warten lassen. Die beiden waren überglücklich. Doch mein Vater trauerte gerade um seinen Vater. Ohne es richtig zu bemerken, litt er mehr, als alle anderen dachten.
  2. 1972 sollte ich den Kindergarten besuchen. Alles drehte sich zu dem Zeitpunkt um mich. Meine Mama ging früh wieder arbeiten und ich verbrachte die ersten Jahre bei Oma und Opa. Ich war ihr Lebensmittelpunkt. Damals war ich eher schüchtern, aber auch extrem stur (wird zumindest so berichtet). Mit aller Kraft und Tricks wehrte ich mich gegen den Kindergarten. Ich schrie morgens herum, weinte, mir wurde sogar schlecht. Irgendwann hatte ich dann Fieber und Angst. Der Kinderarzt sagte: „Es ist besser, sie bleibt zu Hause.“ Also blieb ich weiter bei meiner geliebten Oma und dem besten Opa der Welt.
  3. 1975: Ich wurde mit 5 Jahren eingeschult. Irgendwann war mir alles zu langweilig. Ich wollte in die Schule gehen, obwohl ich erst 5 Jahre war und noch warten sollte. Da traf ich auf der Straße den Schuldirektor und sagte ihm, dass ich zu ihm in die Schule will. Er lud mich zu einem Test ein und das Abenteuer Schule begann.
  4. 1977: Ich bekam einen Bruder. Ich war 8 Jahre ein Einzelkind. Nun war da noch jemand, mit dem ich meine Liebe teilen sollte. Das fand ich doof. Dann sollte ich auch noch auf den kleinen „Schreihals“ aufpassen, obwohl ich spielen wollte. Ich lernte Neid kennen. Meine Eltern sagten zwar: „Du hast doch alles und wir lieben euch beide.“ Aber über Gefühle kann man lange diskutieren. Doch als Kind ist es so wie es ist.
  5. Irgendwann um das Jahr 1978. Ich wurde zur gemobbten Schülerin. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie alles begann. Doch ich glaube, ich war eine Eigenbrötlerin, eine Petze und ich mochte Erwachsene mehr als Kinder. Wir lebten in einem Dorf. Mein geliebter Papa war Dachdecker. Irgendwann arbeitete er auf dem Schuldach. Ich sah ihn und wollte zu ihm. In der Pause weinte ich so lange, bis meine Lehrerin mir Kakao brachte und mich in die Klasse holte, um mich zu trösten. Spätestens da fing das Hänseln an. Ich wurde geärgert, geschubst, mit Papier beworfen und anderes. Dafür petzte ich alles der Lehrerin. Ein Teufelskreis. Die 8 Jahre ältere Tochter unserer Nachbarn kam eines Tages mit in die Schule und drohte den Kindern sie zu verprügeln, wenn sie mich weiter ärgern. Danach wurde es ein wenig besser.

Gaby bei ihrer Kommunion mit Eltern.

  1. Ich weiß nicht, wann es losging: Papa war alkoholkrank. Wenn ich heute recht überlege, war mein Papa damals schon Alkoholiker. Ich spürte, wenn Mama und Papa Streit hatten, ohne etwas hören zu müssen. Ich spürte die miese Stimmung in meinem Bauch. Selbst jetzt, beim Schreiben dieser Worte, dreht sich mir der Magen um. Meine liebe Mama bemühte sich um Alltag, sie wollte sich nichts anmerken lassen und wir Kinder sollten nicht darunter leiden. Doch ich war so sensibel, dass ich ihre Sorgen spürte, immer. Heute weiß ich, dass ich hochsensibel auf die Energie um mich herum reagierte. Damals verstand ich das nicht.
  2. 1979: Das Mobbing ging mit auf die neue Schule. Ich freute mich auf den Schulwechsel. Außerhalb der Schule hatte ich Freundinnen. Einige gingen mit auf die neue Schule. Aber die Kinder, die Spaß daran hatten mich zu ärgern, kamen auch mit. Zum Glück, waren sie in der Parallelklasse. In meiner Klasse fand man mich nur einfach zu doof, um sich mit mir zu beschäftigen. Da ich in den Pausen und im Schulbus genug geärgert wurde, ließ mich meine Klasse in Ruhe. Ich war aber wieder eine Einzelgängerin. Dass ich verprügelt wurde, geschubst (es gab öfter Mal ein aufgeschlagenes Knie), aus dem Bus geworfen, 2 Mädchen waren am schlimmsten, schien keinen zu jucken. Naja, wenn ich recht überlege, habe ich es auch möglichst niemandem erzählt. Wie hätte man mir da helfen sollen? Irgendwann warf man mich mitsamt Schulranzen aus dem Bus. Im Ranzen war Farbe. Die rote Flasche ging zu Bruch. Alles war versaut. Voll mit roter Farbe, plus vielen Tränen, sah ich aus, wie nach einem Unfall. Als ich zu Fuß, viel zu spät zu Hause ankam, bekam Mama einen riesigen Schreck. Danach sprach sie mit den Eltern des Hauptverantwortlichen. Der bekam eine Tracht Prügel, wie Mama erzählte. Danach gab er wenigstens Ruhe, die anderen nicht. Damals gab es noch nicht wirklich Strategien gegen Mobbing. Meine Mutter unterstützte mich, aber wir waren hilflos. Also, ging es Jahrelang so weiter.
  3. Frühjahr 1984: Ein Buch veränderte mein Leben. Auf einem Flohmarkt fand ich ein Buch, welches mein Leben beeinflussen sollte. Der Titel war: „Der Schamane in uns.“ Ich war magisch angezogen. Ich verkroch mich wochenlang in mein Zimmer, las das Buch und versuchte, die Übungen aus dem Buch nachzumachen. Im wahren Leben fühlte ich mich allein. In dem Buch, erfuhr ich von Krafttieren, dass man mit den Pflanzen kommunizieren kann und ich verstand endlich, warum ich die Gefühle der anderen wahrnahm. Ich kapierte, ich bin nicht doof, sondern anders. Das Buch gab mir Halt in dieser schwierigen Zeit.

Gaby zeigt ihr erstes schamanisches Buch.

  1. Im Sommer 1984: Das neue Wissen aus dem Buch gab mir Kraft. Im letzten Halbjahr auf dieser Schule sollte eine Klassenfahrt stattfinden, mit der Parallelklasse. Ich wollte nicht mit. Doch meine Freundin sagte:  „Lass dir das nicht nehmen“. Auf alles gefasst, fuhr ich mit und die Angst auch. Doch irgendwie hatte ich mir vorgenommen, dass alles gut wird. Als die, mittlerweile, Jugendlichen der Parallelklasse wieder Stress machten, stellte sich plötzlich ein Junge aus meiner Klasse vor mich und hielt die anderen auf. Er sagte „Lass Gaby in Ruhe oder es knallt“. Ich traute meinen Ohren nicht. Da kamen noch mehrere aus meiner Klasse dazu und schirmten mich ab. AB SOFORT wurde ich endlich in Ruhe gelassen. Doch die Entscheidung zum Schulwechsel stand.
  2. Sommer 1984: Es war der schönste Sommer in meiner Schulzeit. Ich hatte plötzlich mehrere Freunde und in der Schule war Ruhe eingekehrt. Ich traf mich dauernd mit meiner besten Freundin. Sie stellte mir ihren Freundeskreis vor und ich freute mich auf die neue Schule. Einige der neuen Freunde waren auch auf der weiterführenden Schule, ich lernte meine erste Liebe kennen, es war toll.
  3. Winter 1984: Das schamanische Buch verschwand in einer Schublade. Ich hatte es durchgearbeitet, vieles gab mir Kraft und Sinn. Doch manche Rituale aus dem Buch konnte ich nicht begreifen. Damals gab es noch kein Internet, wo ich hätte nachfragen können. Also verstaute ich meinen Schatz gut, für später.
  4. Oktober 1987: Meinem Papa ging es schlecht. Ich war schon das 2. Jahr in der Krankenpflegeschule, in der ich zur Krankenschwester ausgebildet wurde. Ein Jahr als Praktikantin und nun, im ersten Jahr als „Lernschwester“, wohnte ich dort in einem Wohnheim. Ich bekam nicht mehr so viel von zu Hause mit, doch ich spürte Mamas Traurigkeit. Papa trank immer mehr. In dem Herbst hatten wir Besuch von Verwandten. Papa wollte sich nichts anmerken lassen und trank nichts. Er rutschte in einen Entzug. Alles war sehr dramatisch. Er kam ins Krankenhaus und wir hofften auf sechs Wochen Kur. Diese lehnte er aber ab. Mama und ich weinten, denn auch wir brauchten die Kur dringend. Doch ab dem Tag, war mein Papa trocken. Ich bin heute noch stolz auf ihn!
  5. Weihnachten 1987: Papa war trocken. Eigentlich müsste doch jetzt alles gut gewesen sein. Meine Mama und ich haben einander gehalten und gestützt, doch wir erholten uns nur langsam. Meine Mama musste immer die Familie zusammenhalten. Das war ein harter Job, den sie immer mit Liebe gemeistert hat. Wir redeten viel und heilten uns so gegenseitig.
  6. Bis 1993, arbeitete ich in der Krankenpflege. In dieser Zeit lernte ich einen Kollegen kennen, der auch Rettungsassistent war. Er arbeitete an einer Rettungsassistenten-Schule, wo man Dozenten suchte. Er bot mir an, dort Unterricht für die Auszubildenden zu geben. Ich lernte Lernstoff aufzubereiten, Vorträge zu halten und Schulungen zu geben.

  1. Die nächsten 3 Jahre arbeitete ich als Rettungsassistentin, teilweise alleine als Frau auf einer Rettungswache. Dort lernte ich Besonnenheit, Umsicht und Durchsetzungsvermögen. Ich liebte diese Zeit, doch mich hungerte bald nach Neuem.

  1. 1996 zog es mich an einen Lehrstuhl. Ich arbeitete dort als Studienassistentin. Unser leitender Professor legte Wert darauf, dass alle in seinem Team selber Vorträge hielten. Jetzt lernte ich DIA-Vorträge vorzubereiten, ich entwarf Statistiken und Grafiken. Bald hielt ich vor Ärztlichem- und Pflegepersonal Vorträge. Ich reiste dafür sogar durch Deutschland. Ich traf viele Menschen und lernte meine Schüchternheit schnell an den Nagel zu hängen.
  2. Nach weiteren 4 Jahren zog es mich in ein Sanitätshaus. Hier lernte ich kaufmännisch zu denken, zu verkaufen und zu beraten. Doch irgendwas fehlte immer.
    Es fehlte das, was alles, was ich im Leben erlebt und gelernt hatte, vereint. Ich wollte keine kranken Menschen mehr beraten, sondern Gesunden zeigen, wie man selbstbewusst die eigenen Träume lebt, indem man das Erlebte als Geschenk betrachtet.
  3. 2010 kam der Schamanismus wieder in mein Leben. Ich war mit meinem Mann auf einer Gesundheitsmesse, dort bot eine Frau schamanische Reisen zum Krafttier an. In den folgenden Wochen ging ich zu mehreren Veranstaltungen und Workshops, wobei ich die unterschiedlichsten schamanischen Richtungen kennenlernte. Es ließ mich von da an  nicht mehr los. Es fühlte sich an wie Heimat. Das Krafttier, mein spiritueller Begleiter, war von dem Zeitpunkt an bei mir. Das Schamanische ließ mich den Sinn in meinem Leben entdecken. Ich musste all das erleben, damit ich anderen Frauen zeigen kann, wie sie sich ein sinnerfülltes Leben erschaffen können.
  4. 2013 erhielt ich die Erlaubnis, die Bezeichnung Heilpraktikerin zu tragen. Es folgten viele weitere Schulungen und Ausbildungen, in denen ich meine Potentiale immer mehr erkannte. Plötzlich, ergab alles Sinn für mich. Das Leben hatte mich vorbereitet. Meine Krisen im Leben hatten mich stark gemacht. Das Mobbing lehrte mich zu verzeihen und besser zu schauen, wem ich vertraue. Die Krankheit meines Vaters, zeigte mir, wohin es führen kann, wenn man sich den eigenen Themen nicht stellt. Er selber sagte mal zu mir, dass die Trauer um seinen Vater und die eigene Angst vor dem Leben ihn zum Alkohol getrieben hatte. Der Schamanismus ist mein Anker, meine Kraft, meine Liebe.
  5. Seit 2014 berate ich spirituelle Frauen auf ihrem Weg in ein sinnerfülltes Leben. Auf meinem Weg habe ich vieles gelernt, was ich heute für meine Beratungstätigkeit benötige. Online, wie offline begleite ich Frauen einzeln oder in Gruppen. Der Schamanismus ist mein Schlüssel zu einem zufriedenen Leben. Die Rituale bereichern mein Leben, jeden Tag.

Fazit: Ohne meine Erfahrungen, wäre ich nicht die, die ich jetzt bin. Ausdauer, technisches Know-how, den Mut vor Menschen zu sprechen, mich selber als wunderbares Wesen zu verstehen, verzeihen und träumen können, sind alles Eigenschaften, die mein Leben mir schenkte. 

Es war nicht immer leicht, aber in allem einen Sinn zu erkennen, macht vieles leichter. Ich lebe meine Spiritualität und liebe es. Meine Worte hier sollen dich ermuntern, dein Leben in die Hand zu nehmen und Mut zu haben. Habe den Mut neu anzufangen, wenn es notwendig ist. Finde deinen inneren Ruf und folge ihm.
Ich wünsche dir dabei alles Gute.

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Innere Ruhe Meditation

 

12 Kommentare zu „Wie ich wurde, was ich bin: Wie Schamanismus mein Leben veränderte.“

  1. Liebe Gaby,
    Was für ein spannender Weg hin zu deiner schamanischen Arbeit heute. Du hast ein sehr abwechslungsreiches Leben, viele breit gefächerte Kompetenzen und ein großen Bedürfnis nach neuem Input und Weiterentwicklung ( kenne ich gut). Ein toller Blogartikel liebe Gaby !!! Gratulation ?

  2. Fernandez Natascha

    Liebe Gaby
    Danke fürs teilen deines Weges. Ich finde die Krafttiere auch etwas wundervolles. Ich habe sie vor ein paar Jahren kennengelernt als ich mein Weg mit Reiki begann. Erst am Sonntag hat sich bei einer Meditation ein Reh gezeigt. Ich liebe es auch Krafttierkarten zu ziehen.
    Alles Liebe
    Natascha

    1. Gabriele Koch-Epping

      Liebe Natascha.
      Danke fürs lesen. Die Arbeit mit den Krafttieren, liebe ich wirklich.
      Ein Reh ist so ein schönes Kraftvolles Tier.
      Alles Gute,
      Gaby.

  3. Das ist eine sehr beeindruckende Geschichte, liebe Gaby!

    Was ist denn dein Krafttier (vielleicht habe ich es überlesen?)
    Bei mir schwirrte bei so einer Reise eine Schleiereule an mir vorbei – sie hat mich leicht mit ihrem Flügel gestreift.

    Sonnige Grüße
    Rita

    1. Gabriele Koch-Epping

      Hallo Rita.
      Danke fürs Lesen.
      Mein Krafttier habe ich nicht erwähnt. Mein erstes und Hauptkrafttier ist ein Rotkehlchen.
      Danach kamen noch viele weitere.

      Geh der Eule doch mal auf die Spur. Das ist so toll.

      Alles Liebe, Gaby.

  4. Liebe Gaby,
    deine Geschichte hat es ganz schön in sich! Kinder können so grauslich sein. . . umso bewundernswerter, wie du dich entwickelt hast! Meine schamanische Krafttierreise liegt Jahre zurück, und ich werde nie vergessen, wie mir mein wunderbarer Hirsch aus dem spiegelnden See entgegenblickte. Er begleitete mich dann noch ein Stück des Weges und sein Fell fühlte sich fantastisch an, so wie das meiner, zu dieser Zeit längst verstorbenen, Hündin.
    Mit deiner Geschichte hast du mir Lust gemacht, wieder mal ein schamanisches Seminar zu besuchen. Herzlichen Dank!
    Karin

    1. Gabriele Koch-Epping

      Danke dir, Karin.
      Ein Hirsch, wie schön. Toll, wenn du nun nochmal schamanisch reisen willst.
      Herzliche Grüße, Gaby.

  5. Wundervoll! Ich wurde auch gemobbt. Und auch ich weiß, dass ich ohne diese Erfahrung nicht dort wäre, wo ich heute bin. Schamanismus ist ein faszinierendes Thema. Ich habe erst vor kurzem einen Film darüber gesehen: „Eine größere Welt“. Sehr bewegend und berührend.
    Liebe Grüße,
    Gudrun

    1. Gabriele Koch-Epping

      Liebe Gudrun.
      Danke für deinen Kommentar.
      Es ist unglaublich, wie vielen Menschen Mobbing widerfährt.
      Alles Liebe für dich, Gaby.

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